Die Jobsuche ist beendet. Am 01. Juli 2013 geht es weiter im Arbeitsleben. Monster-, Stepstone-, Jobleads-, undwiesiealleheißen-Mails verschwinden wieder aus dem Postfach.
Mein neuer Arbeitgeber
…wird die DEBEKA Gruppe und dort werde ich im Bereich „Betriebsorganisation“ tätig sein.
Ja, es ist keine hippe, coole, innovative oder top-moderne Agentur oder ein abgefahrenes Start-Up, sondern ein traditionelles und konservatives (Versicherungs-) Unternehmen und auch mein Aufgabenbereich ist weit von Themen wie Online-Marketing, Social Media und Co. entfernt. Aber ich hatte in meiner Jobsuche ja erwähnt, dass ich für viele Einsatzgebiete offen bin und so hat sich im Laufe der Suche herausgestellt, dass die Debeka als Arbeitgeber mir sehr attraktive Rahmenbedingungen bietet, denn mit zunehmendem Alter spielen andere Faktoren entscheidende Rollen. 😉
Man achtet dann auch auf solche Dinge:
Und wenn man dann auch noch ein interessantes Betätigungsfeld angeboten bekommt, fällt die Entscheidung gar nicht so schwer. Der Bereich „Betriebsorganisation“ kümmert sich um die Optimierung der Geschäftsprozesse im Gesamtunternehmen und betreut vor allem die zentralen IT-Systeme der gesamten Debeka Gruppe. Die Position ist also – ähnlich wie mein letzter Job – eine Schnittstelle zwischen IT und den jeweiligen Fachbereichen. Ich freue mich jedenfalls auf die (wie man so schön sagt) „neue Herausforderung“!
Nun aber zu der entscheidenden Frage, die sich in den letzten Wochen sicher der ein oder andere gestellt hat:
Hat die öffentliche Jobsuche via Social Media überhaupt was gebracht?
Auf den ersten Blick eher nicht, da ich nicht in dem Themenumfeld lande, welches ich in der Suche hauptsächlich angesprochen habe. ABER:
Mir war zu Beginn der Aktion vollkommen klar, dass ich über die öffentliche Bekanntmachung in meinem Blog keine Personaler, Geschäftsführer oder sonstige Verantwortliche in Unternehmen erreiche und auf mich aufmerksam mache. Denn: mein Blog ist und bleibt „privat“, d.h. es ist kein Fach- oder Themenblog, in dem ich mich ausführlich mit Themen auseinandersetze, die auch für meinen Job relevant wären. Ich trete dort also nicht als Experte einer bestimmten Richtung auf. Dementsprechend liest hier kein Fachpublikum mit, sondern hauptsächlich private Kontakte, die meistens über Facebook oder Twitter auf meinem Blog landen.
Meine Erwartungen
Dementsprechend waren meine Erwartungen lediglich darauf begrenzt, dass ich mein direktes Umfeld auf die Jobsuche aufmerksam mache und sich dadurch vielleicht der ein oder andere Hinweis ergibt.
Das Ergebnis
Genau das hat ausgezeichnet funktioniert! Ich habe die Seite zur Jobsuche (mittlerweile in einen Artikel umgewandelt) in meinem Blog an einem Sonntag Abend (10. März 2013) zwischen 18 – 19 Uhr live geschaltet und entsprechend bei Facebook, Twitter, Xing und LinkedIn verlinkt. An diesem Abend sind die Seitenaufrufe auf meinem Blog über +4.000% gestiegen (in den deutlich 4-stelligen Bereich), wie bereits HIER erwähnt. Und auch die Aufenthaltsdauer ist mit durchschnittlich 3,5 Minuten enorm angestiegen. Knapp 65% dieser Zugriffe kamen über Facebook und dort wurde mein Posting auch zahlreiche Male geteilt, so dass der Besucherstrom nach Veröffentlichung noch einige Tage deutlich höher war als in meinem Blog üblich.
Auf Monatsbasis sehen die Besucherzahlen grafisch so aus:
Auch die Aufrufe meines Lebenslaufs unter re.vu/christian.laux lagen deutlich höher als ich vermutet hätte: seit März wurde dieser Lebenslauf über 800 mal aufgerufen.
Ich habe mich natürlich nicht darauf verlassen, dass mir auf diese Art ein neuer Job zugeflogen kommt, daher bin ich natürlich auch den Weg der klassischen Bewerbung gegangen. Bewerbungen auf ausgeschriebene Stellen und Initiativbewerbungen habe ich einige geschrieben (im mittleren zweistelligen Bereich).
Die Absagen
Erschreckend ist, dass man auf Rückmeldungen auf Bewerbungen zu ausgeschriebenen Stellen verdammt lange warten muss. In der Regel bekommt man frühestens nach 4-6 Wochen ein Feedback…WENN ÜBERHAUPT! Ich habe aktuell noch einige Bewerbungen aus Februar / März offen, wo ich nie eine Rückmeldung zu bekommen habe!
Wenn dann Rückmeldungen in Form von Absagen kamen, waren dies in der Regel nur die üblichen Floskeln:
…Nach eingehender Prüfung… Wir bedauern… Sehen Sie diese Entscheidung bitte nicht als Einschränkung Ihrer fachlichen und persönlichen Qualifikation… Bewerber, die dem Anforderungsprofil noch besser entsprechen… Für das unserem Unternehmen entgegengebrachte Interesse… Für Ihren weiteren beruflichen Lebensweg…
Liebe Personalabteilungen,
ich wäre irgendwann bereit gewesen Geld zu zahlen für eine Absage nach dem Motto:
Ihre Gehaltsvorstellungen waren vollkommen überzogen…
oder
Wir haben jemanden mit deutlich mehr Berufserfahrung eingestellt…
oder
Sie haben nicht das drauf, was wir benötigen…
Wie wäre es mit einem neuen Geschäftsmodell? Wenn man nach der klassischen Basic-Absage weitere Infos haben möchte, woran man tatsächlich gescheitert ist, beantragt man die Premium-Absage für 5 Euro, die detaillierte Infos über den Grund der Absage enthält. Dann wüsste man wenigstens wo man dran ist und was man für zukünftige Bewerbungen beachten muss. (Und nein, ich meine nicht die grundsätzliche Gestaltung der Bewerbungsunterlagen…für sowas gibt es ja bereits Coaches)
Zurück bzw. abschließend zum eigentlichen Thema:
Fazit
Ich würde diesen Weg jederzeit wieder gehen, sofern es die Rahmenbedingungen zulassen. Nachteile habe eigentlich keine erfahren. Für mich war diese Vorgehensweise in meiner aktuellen Situation genau die richtige Lösung. Letztendlich habe ich mich auch bei der Debeka nach einem Hinweis aus meinem Freundeskreis (dafür nochmal DANKE) initiativ beworben!
Und jetzt genieße ich die letzten freien Tage – bei strahlendem Sonnenschein – und freue mich auf den Dienstbeginn am 01. Juli bei der Debeka Gruppe in Koblenz!